Die einen: Zwei nette Polizisten, die eine Nachricht überbringen müssen. Die anderen: Ein älteres Pärchen, das diese Nachricht auf keinen Fall erhalten darf.
Das ist die Grundsituation aus der Anthony Neilson eine rabiate Komödie konstruiert. Den beiden Polizisten stellt sich ein Problem nach dem nächsten und mit jedem Schritt sitzen sie tiefer in der Patsche. Ist unser Stück also eine volkstümliche Komödie? Ganz und gar nicht!
Anthony Neilson wäre nicht der Autor, der er ist, wenn er nicht das fröhlich bunte Genre der Farce mit einer brutalen Portion Realismus konfrontieren würde. Zum echten Leben gehören eben nicht nur absurd komische Verwicklungen - Nein! - zum echten Leben gehören auch persönliche Verluste, Schicksalsschläge, Angstbeißer und Tage, an denen einfach alles schief geht.
Mit „Frohes Fest“ ist Anthony Neilson das Kunststück gelungen, beide Seiten der Medaille abzubilden: Das Absurde und das Tragische. Das Ergebnis ist hochgradig konstruiert und trotzdem ehrlicher, als die meisten Komödien. Bleibt die Frage, wie man so einer Mischung einen würdigen dialektischen Schluss schenkt. Nun, indem man dem Zuschauer selbst die Entscheidung überlässt:
Heavy End oder Happy End?
Bühnenkunst Aurich spielt „Frohes Fest“ am 27. und 28. September im Güterschuppen in Aurich, am 4.Oktober im Gulfhof Engerhafe und am 5.10 im Zwischenraum in Aurich.
Der Vorhang hebt sich jeweils um 19:30 Uhr.